Geschichte des Schützengaues Cham
Leider wurden im Gau Cham keinerlei Aufzeichnungen und Protokolle angefertigt, so dass man ganz auf Unterlagen in Archiven angewiesen war.
Unter den Gründungsvätern erscheint ein Herr August Hack.
Er war ein approbierter Bader und wohnte in der Rosenstraße in Cham.
Ausfindig machen konnte man noch den Buchbindermeister Josef Seitz und den Korbmacher Rupert Weber.
Nachdem am 30. Okt. 1898 der Oberpfälzer Zimmerstutzen-Schützenverband gegründet wurde begann man 1899 den Verband in Gaue einzuteilen und nummerierte sie.
So erhielt der Schützengau Cham die Nr. 108.
Es bestanden aber schon Vereine vor dieser Zeit, und zwar:
1554 “Vereinigte” Schützengesellschaft Cham (Ursprünglich Kgl.-priv. Feuerstutzen-Gesellschaft)
1784 “Radlbachschützen” Staning
1882 “Pylsteinia” Sattelpeilnstein (wiedergegründet 1952)
1898 “Schützengilde” Chammünster (wiedergegründet 1970)
Es folgten:
1902 "Fröhliche Schützengesellschaft" Großbergerdorf, (wiedergegründet: 1968)
1905 “Pfahlschützen” Thierlstein
1911 “Edelweiß” Pitzling
1913 “Adler” Willmering
1923 “Bergschütz” Katzberg
1924 “Wildschütz” Kammerdorf
1924 “Talschütz” Katzbach
1925 “Tell” Pemfling
1926 “Wildschütz”Kager
1926 “Edelweiß” Radling
1931 “Haidbachschützen” Cham-Janahof
Mit dem Beginn der “braunen Zeit” erfolgte am 13. August 1933 die zwangsweise Auflösung des Deutschen Schützenbundes, sowie am 21 . Oktober 1934 die des Oberpfälzer Zimmerstutzen-Schützenverbandes.
Mit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches kam jede schießsportliche Tätigkeit zum Erliegen und es hatte den Anschein, als ob es in Deutschland nie wieder einen Schießsport geben würde.
Im Jahr 1950 jedoch ließen die Alliierten wieder eine Gründung von Schützenvereinen zu, wenn auch nur mit Luftgewehren.
Bereits am 25. Juni 1950 erfolgte dann die Wiedergründung des Oberpfälzer Schützenbundes.
Von den 19 geladenen Vereinen folgten 12 dem Aufruf, darunter Josef Kuchenreuter aus Cham.
Man ging auch gleich daran, die einstigen Gaue wieder zu gründen.
In Cham erfolgte dies durch Josef Kuchenreuter.
Er gab seine Tätigkeit nach 2 Jahren im Jahre 1952 an Gauschützenmeister Anton Penzl ab.
Ihm folgten
1962 Josef Schiedermeier,
1970 Anton Kuchenreuter,
1984 Paul Schrauf,
und seit 2011 Thomas Platzer.
Während sich die schon vor dem Krieg bestehenden Vereine ausnahmslos wieder dem Gau Cham anschlossen, kamen im Laufe der Jahre folgende Vereine hinzu:
1949/50 “Geselligkeit” Chamerau
Am 02. Dezember 1950 war die Gründungsversammlung von “Bergschütz” Nunsting.
1951 Schützenverein Geißheim - heute Cham-West,
1957 “Burgschützen” Windischbergerdorf
1958 „Jägerheim“ Reisach,
1964 “Bergschütz” Kolmberg,
1966 „D'Hofmarkschützen“ Loifling,
1967 “Lindenbaum” Vilzing
1968 Pistolengruppe Cham
1969 “Burgschützen” Neuhaus,
1970 „Reichsburgschützen“ Siechen-Altenstadt,
1973 „Pachlinger“ Niederrundíng,
1974 “Schloßschützen” Waffenbrunn,
1977 “Eichenlaubschützen” Staning-Haderstadl,
1982 “Höllbachtaler” Rettenbach
1983 “Wildschützen” Trebersdorf
1990 Sportschützen Frauenzell
2005 Bogensport FC Altrandsberg
Heute zählt der Schützengau Cham 30 Vereine mit knapp 3200 Mitgliedern.
Bei allen Vereinen herrscht reges Leben mit Teilnahmen an Wettkämpfen und Meisterschaften. Eine tatkräftige Organisation sorgt dafür, dass unser Gau allgemeine Anerkennung findet.
Der Oberpfälzer Schützenbund besteht aus 14 Gauen.
Cham befindet sich mit seiner Mitgliederstärke an 4. Stelle.
Wir hoffen für unseren Schützengau Cham auf eine glückliche Zukunft im sportlichen Streben, im kameradschaftlichen Zusammenstehen und im Bemühen um unsere Jugend.
gez. Im Nov. 2015 von EGSM Paul Schrauf
Quelle: Aus Aufzeichnungen von Anton Kuchenreuter und dessen Festansprache
anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Schützengaues Cham am 08. Mai 1999.